Modell des Sozialen Panoramas

In unserem Bestreben, uns als Menschen und all das, was uns umgibt, besser zu verstehen und zu begreifen, stellen wir uns fortwährend Fragen. Fragen, für die wir dann entsprechende Antworten suchen. Das geschieht uns allen.

Dies betrifft nicht nur die “äußere“ Welt, die wir mit unseren bekannten fünf Sinnen wahrnehmen. Das Fragen betrifft auch die sogenannte “innere“ Welt, unsere Seele, unsere Psyche, unsere Gedanken . . . Zwei Welten, die eng miteinander verknüpft sind, da wir in der Lage sind, und somit die Eigenschaft in uns tragen, Wahrnehmungen über die vorhin erwähnte “äußere“ Welt (z.B. der Anblick einer schönen Landschaft) in unserer “inneren“ Welt zu reproduzieren, ohne das das Objekt der Betrachtung gegenwärtig anwesend sein muss. Ein Phänomen, dass von Jean Piaget(1) als Objektpermanenz bezeichnet und erforscht wurde. So können wir uns beispielsweise an verschiedene Sachen erinnern . . .

Interessant dabei ist, dass wir uns als Menschen auch an Gefühle erinnern können, die wir im Laufe der Zeit erlebt haben. Und noch interessanter wird es, wenn man merkt, dass uns unsere menschliche Natur immer wieder dazu führt, Gefühle und Wahrnehmungen, seien diese “äußerer“ Natur (z.B. ich sehe die Landschaft, in der ich jetzt gerade stehe) oder “innerer“ Natur (z.B. ich stelle mir die Landschaft vor, in der ich gestern war) miteinander zu verstricken oder in eigenartiger Art und Weise zu verknüpfen.

Solche Verknüpfungen materialisieren sich in unserer neuronalen Struktur, und wenn dies geschehen ist, bestimmen sie unser Verhalten mit, wie es die neueren Erkenntnisse der Neurobiologie bestätigen. Wir haben etwas “gelernt“. So entwickeln wir im Laufe unseres Lebens bestimmte Verhaltensmuster, die auf eigene Erfahrungen basieren und mit den biologisch entwickelten, neuronalen Verknüpfungen in unserem Körper in einem mehr oder weniger direktem Zusammenhang stehen. Wenn diese einmal hergestellt sind, so laufen viele Prozesse dann automatisch, sprich unbewusst.

Was kann man daraus erkennen? In erster Linie, dass derartig entwickelte Verhaltensmuster zu dem Zeitpunkt, in welchem sie entwickelt wurden, durchaus angemessen und dienlich waren. Anders ausgedrückt: sie machten in einem bestimmten Kontext und Bewusstseinszustand Sinn. Die Frage, die sich dabei in zweiter Linie stellt ist, ob die gleichen Verhaltensmuster in einem anderen Kontext und Bewusstseinszustand angemessen bleiben.

Kontexte sind dabei durch die sozialen Umfelder gegeben, und soziale Umfelder ändern sich im Laufe der Zeit. In einer sich permanent verändernden Welt, in welcher man immer wieder neue Herausforderungen bewältigen muss, ist dies klar zu erkennen.

Wie gehen wir aber mit dem um, was wir einmal “gelernt“ haben, bereits fest in unseren Köpfen “verknüpft“ ist, und sogar ohne unser bewusstes Zutun ganz automatisch (“wie von selbst“) abläuft? Das sollte kein Problem sein, wenn die vorhin erwähnte Angemessenheit bezüglich des entwickelten Verhaltens weiterhin besteht, jedoch nicht, wenn sie im neuen Kontext ein Hindernis darstellt. Und genau darum geht es, wenn sich zwei oder mehr Menschen begegnen, um z.B. zusammen an einem gemeinsamen Projekt zu arbeiten.

Welche Möglichkeiten gibt es dann überhaupt, ein bestimmtes Verhalten zu ändern (zu sich selber oder gegenüber anderen), welches sich in einem aktuellen Kontext als unangemessen, bzw. hinderlich darstellt?

Nun, aus neurobiologischer Sicht ging man früher davon aus, dass die neuronalen Strukturen statisch entwickelt waren und sich deshalb bis zum Tode nicht mehr verändern konnten. Aber heute wissen wir, dass es anders ist. Die neuronale Plastizität(2), ist ein wissenschaftlich erforschtes “Verhalten“ unseres Gehirns, welches uns zeigt, dass auf diesem Gebiet Änderungen ein Leben lang möglich sind! D.h., aus rein (neuro-)biologischer Sicht haben wir gute Chancen, positive Veränderungen in uns durchzuführen.

Ein weiterer Aspekt ist dann unsere Psyche. Welche Möglichkeiten gibt es da, unser (Sozial-) Verhalten zu ändern?

Seit über 15 Jahren arbeitet man bereits an der Entwicklung der sogenannten “Mental Space Psicology“ (übersetzt so viel wie “Psychologie des Mentalen Raums“), die von Fachleuten verschiedener Disziplinen erforscht und in Kliniken und Laboratorien getestet wird. Die Anwendung der hier gewonnen Erkenntnisse in der Timeline-Therapie, im Psychodrama, den Familien-Konstellationen (und anderen systemischen Aufstellungsmethoden) oder der Clean-Space-Therapie zeigen, dass man im Rahmen der kognitiven Psychologie erheblich größere Wirkungen erreichen kann, wenn man den mentalen Raum mitbetrachtet.

Zu den eben genannten, neu entwickelten Anwendungstechniken, die ebenso im Coaching benutzt werden, gehören auch die von Dr. Lucas Derks, Sozialpsychologe und Entwickler des sogenannten “Sozial-Panorama-Modell“. Er gibt uns dazu eine interessante Sichtweise, die u.A. auf Vorannahmen der Neurolinguistischen Programmierung, kurz als NLP bekannt, zurückzuführen ist . Er sagt einfach: “Es sind nur Bilder von Menschen(3)“. Was sind die Konsequenzen einer solchen Sichtweise? Nun, wenn wir in uns nur Bilder von Menschen tragen, dann bräuchte man nur diese Bilder zu ändern, um die gewünschten Veränderungen herbeizuführen. Zu schön oder zu leicht um wahr zu sein?

Man könnte z.B. als Einwand argumentieren, dass man sich mit solchen Sichtweisen oder Theorien die Welt verschönern und zurechtbiegen kann, aber dass die Praxis, die reale Welt doch anders aussieht.

Aber die gute Nachricht ist: die praktische Umsetzung dieser außergewöhnlichen Idee ist bereits seit ca. 2 Jahrzehnten durchgeführt, und nachweislich dokumentiert in hunderten von Fällen erfolgreich angewendet worden, nicht nur im persönlichen, individuellen Bereich, sondern auch in Gruppen.

Haben Sie ein Anliegen, welches Sie mit diesen neuen Methoden lösen wollen? Dann schreiben Sie mir einfach eine kurze Nachricht über das Kontaktformular!


(1)Schweizer Biologe (1896-1980) Entwickler der sogenannten “struktur-genetischen” Theorie und Pionier der kognitiven Entwicklungspsychologie
(2) Damit ist allgemein der Umbau neuronaler Strukturen in Abhängigkeit von ihrer Verwendung gemeint.
(3) Lucas Derks, “Das Spiel sozialer Beziehungen”, Fachbuch Klett-Kotta, Vorwort S. 17

Es handelt sich hierbei um ein äußerst praktisches und efektives Modell, welches die Art und Weise, wie menschliche Beziehungen und Verhaltensweisen funktionieren, in drei-dimensionaler Weise erklärt. Dieses Modell wurde von Dr. Lucas Derks entwickelt, ein niederländischer Sozialpsychologe und Pionier in der Verbreitung der Neurolinguistischen Programmierung (kurz NLP) in seinem Heimatland, wo er auch durch seine künstlerischen Tätigkeiten bekannt ist.

In seinem Bestreben, das menschliche (Sozial-)Verhalten besser zu Verstehen, hat er Muster und Strukturen entdeckt, die allen Menschen gemeinsam sind. Im Gegensatz zu dem, was man im herkömmlichen NLP als “Modellieren der Exzellenz” kennt, hat er, wie er es selber nennt, ein sogenanntes “population modelling” durchgeführt.

Mit den vom NLP gebotenen Werkzeugen, und nach mehr als 10 Jahren gut dokumentierter Forschungsarbeit, vereint dieses Modell Konzepte der Sozialpsycholgie, der Kognitiven Psychologie und der Kognitiven Linguistik.

Das Modell des Sozialen Panoramas entstand somit aus der Analyse der Struktur subjektiver Erfahrungen ganz normaler Menschen. Dabei wurden genau diejenigen Muster betrachtet, die jeder Mensch als grundsätzliche Fähigkeit in sich trägt, um damit Erklärungen zu alltäglichen Gegebenheiten zu finden, wie z.B. “Wie weiß ich, dass ich eine Beziehung zu jemandem habe, und wie stelle ich fest, dass diese Beziehung anders ist als andere Beziehungen in meinem Umfeld?”. Oder noch wichtiger: “Wie kann ich meine Probleme lösen, die durch “schlechte” Beziehungen entstehen, oder durch mein “unpassendes” (Sozial-) Verhalten hervorgerufen werden?

Der Vorteil dieses Modells ist einfach durch die Tatsache gegeben, dass es die 3-Dimensionalität betrachtet und benutzt, in der wir uns üblicherweise bewegen, um von dort aus

  1. zufriedenstellende Erklärungen zu unserer Beziehungswelt, so wie
  2. Interventionswerkzeuge, die genau in dieser “Räumlichkeit” wirken

zu bieten.

Die Anwendung der aus diesem Modell resultierenden Techniken erlaubt es dem Coach oder Therapeuten in viele Fällen sozusagen Inhaltslos zu arbeiten. Der Kunde ist nicht gezwungen, Details über sein Problem zu äußern. Damit fühlt er  sich in seiner Intimität jederzeit geschützt, was zu einem erhöhtem Vertrauen und entsprechenden Erfolgsmöglichkeiten führt.

Ein weiterer Vorteil für den Kunden ist die Schnelligkeit, die Effektivität, die Dauerhaftigkeit und die Ökologie, mit der sich Interventionen mit diesem Modell durchführen lassen.

Zusammen mit dem New Code NLP von John Grinder, des “Meta States Model” von Michael Hall oder das “Simbolic Modeling” von James Lawley und Penny Thomkins, ist es einer der bedeutendsten Beiträge und Weiterentwicklungen, die man im Gebiet der NLP verzeichnen kann.

Es ist ein sehr nützliches, praktisches und vor allem effektives Wekzeug, vor allem für Psychologen, psychologische Heilpraktiker und Coaches mit NLP-Kenntnissen. Die Ergebnisse, die man durch die Anwendung der in diesem Modell gebotenen Techniken erzielt, sind ohne Zweifel schneller zu erreichen, dauerhafter und ökologischer.